Als Personal Trainer versuchen wir unsere Klienten bestmöglich zu betreuen und Ihre Ziele zu unterstützen. Mit drei wichtigen Tipps schaffen Sie es Ihren Service auf höchstem Level zu halten. Egal auf welchem Feld Sie arbeiten – ob als Athletiktrainer, Physiotherapeut oder im Fitnessbereich sicher kennen Sie die Suche nach der „ultimativen“ Übung.
Die Ziele Ihres Klienten sind Ihr Ziel!
Immer wieder bekommt man im Arbeitsalltag den Eindruck, dass es manchen Trainern darum geht, möglichst oft Variationen und neue Übungen in ihr Programm einzubauen. Die Inhalte einer Trainingsstunde dürfen aber nicht zu einem Theater oder Animationsprogramm verkommen. Es darf im Training nicht darum gehen, möglichst komplizierte oder „unterhaltsame“ Übungen einzubauen! Auch die Angst vor einem „Plateau“ in der Leistungsentwicklung kann nicht der Grund für eine beständige Veränderung der Trainingsinhalte sein. Wenn Sie Ihren Kunden fragen, ob ihm der Spaß im Training oder das Erreichen seines Zieles wichtiger ist, wird er Ihnen sicher sagen, dass es ihm zum seine Ziele geht. Das ständige Streben nach „Variation“ und Veränderung ist dann jedoch eher kontraproduktiv. Stattdessen sollten Sie dafür sorgen, objektive Anhaltspunkte für Veränderungen der Leistungsfähigkeit oder der Mobilität und Stabilität zu erhalten.
Mit Functional Movement Screen Meilensteine erkennen
Schnell und einfach kann beispielsweise der „Functional Movement Screen“ helfen Meilensteine im Training zu erkennen und das Programm dann anzupassen, wenn es notwendig ist. Dazu müssen wir aber auch die Probleme des Athleten bzw. Klienten verstehen und richtig deuten! Gerade das komplexe Zusammenspiel der Muskeln und Faktoren wie die neuromuskuläre Ansteuerung oder auch der Komplex „Faszien“ zeigen uns, wie intensiv wir uns mit dem Individuum auseinandersetzen müssen. Wenn wir bei iQ athletik mit Läufern arbeiten und bei einer Laufanalyse eine Einschränkung der Beweglichkeit erkennen, hilft es nicht einfach „stur“ die Beweglichkeit zu verbessern. Eine eingeschränkte Beweglichkeit gibt vielen Sportlern paradoxerweise Stabilität. Verbessere ich die Beweglichkeit, ohne gleichzeitig die Stabilität im Auge zu behalten, kann es sein, dass ich neue Probleme generiere. Beweglichkeitseinschränkungen können aber auch durch fehlende Kraft verursacht werden. Ist ein Teilbereich im Körper zu schwach, kann es sein, dass dies durch hohe „Spannungen“ in anderen Muskeln „stabilisiert“ wird.
Grundlage für Trainer: Seien Sie Problemlöser
Gerade bei Sporteinsteigern oder manifesten Problemen sind „Konstanz“ und „sehr exaktes Arbeiten“ Grundlagen für Ihren Erfolg als Trainer. Dabei sollten wir als Trainer immer erst „negative“ Punkte, wie Probleme in Stabilität und Mobilität lösen, bevor wir neue Bewegungsaufgaben ergänzen. Gerade an dieser Stelle müssen wir uns den Wert des Screeningverfahrens mit Hilfe des Functional Movement Screen vor Augen führen. Das Beurteilen des Kunden helfen kann, durch unsere Arbeit Risikofaktoren wie Asymmetrien oder Dysfunktionen zu vermindern oder auszugleichen. So sind wir in der Lage „negative“ Aspekte der menschlichen Bewegung anzupassen. Sie reduzieren mit Ihrer Arbeit das Verletzungs- bzw. Überlastungsrisiko! Lernen Sie Ihren Kunden zu beobachten und Bewegungen zu verstehen und zu analysieren. Unabhängig von der Leistungsfähigkeit oder der Zielstellung Ihres Athleten können Sie so die Qualität Ihrer Arbeit unterstreichen. Ohne ständig Variationen oder neue, möglichst unterhaltsame Übungen in Ihre Programme aufzunehmen.
Lernen Sie stehlen!
Das bringt uns auch schon gleich zum wichtigsten Prinzip für jeden Trainer: „bleiben Sie am Ball“ – damit ist nicht gemeint, dass Sie mit Ihrem Kunden spielen sollen. Lernen Sie stehlen, indem Sie beobachten und lernen zu analysieren. Ob im Studio, im Park oder bei einer Sportveranstaltung – schauen Sie sich Bewegungen an und denken Sie darüber nach. Was passiert warum – und könnte man es optimieren? Muss man es überhaupt optimieren? Sind Ausweichbewegungen vielleicht sogar mal „physiologisch“ und normal? Nur wenn Sie bereit sind neue Informationen und neuen Input aufzunehmen, können Sie stets auf hohem Niveau mit Ihren Kunden arbeiten. Dazu gehört es eben auch Bewegungen zu Beobachten und selbständig zu erkennen, wenn Ausweichbewegungen oder Kompensationen gewollt oder unvermeidbar sind.
Trainer trifft Mensch
Bewegungen lassen sich nicht anhand von Winkeln oder Vektoren in einzelne Bestandteile zerlegen – wir müssen als Trainer immer das Individuum betrachten. Auch der Mensch dahinter zählt. Ein „Sitzriese“ – also ein Mensch mit langem Oberkörper und im Verhältnis kürzeren Beinen sieht bei einer Kniebeuge eben anders aus, als ein „Sitzzwerg“ bei dem der Oberkörper eben sehr kurz geraden ist. Pauschale Vorgaben zu Kniewinkel, Oberkörperwinkel etc. sind nicht möglich – Sie als Trainer müssen entscheiden, wann eine Bewegung gut und wann sie nicht korrekt war. Korrigieren Sie, wenn Sie es für richtig halten – auf Basis Ihrer Expertise.
Euer Dennis Sandig