Frage von Heiko
Hallo, ich habe seit einem Jahr ein Haglundsyndrom an der linken Ferse. Von Quark bis Cortison hat nichts wirklich geholfen! Ich bin für jeden Tipp dankbar! Danke
Antwort von Dr. Markus Klingenberg
Hallo Heiko,
vielen Dank für deine Frage!
Eine Haglundexostose ist ein knöcherner Vorsprung des Fersenbeins, der mechanisch die Achillessehne reizen kann. Der Begriff Exostose leitet sich aus dem Lateinischen „ex“ (aus, heraus) und „os“ (Knochen) ab. Allgemein gesagt ist es ein knöcherner Auswuchs, der je nach seiner Lage Beschwerden bereiten kann. Wie so häufig in der Medizin werden Krankheitsbilder namentlich oft dem erstbeschreibenden Arzt zugeordnet. Patrik Haglund war ein bekannter schwedischer Chirurg und Orthopäde.
Die Haglundexostose reizt häufig den Schleimbeutel unterhalb der Achillessehne (Bursa subachillea). Erschwerend drückt häufig die Hinterkappe des Schuhs von außen gegen die Achillessehne und verstärkt die Schmerzen.
Der Patient verspürt meistens belastungsabhängige Schmerzen in der Ferse, zum Teil auch schon beim Anheben des Fußes oder beim Aufstehen aus der Hocke. Die Ferse ist druckempfindlich und teilweise gerötet und geschwollen.
Haglundexostose – Konservative Therapie
Die konservative Therapie besteht in entzündungshemmenden Maßnahmen:
- Lokale Quarkumschläge, Kühlen, Salben
- Orale Entzündungshemmer
- Tragen offener Schuhe ohne Hinterkappe
Mit den Quarkumschlägen bist du also auf dem richtigen Weg. Kortison setzte ich persönlich so nahe an der Achillessehne definitiv nicht ein, da sich die Rissgefahr der Sehne deutlich erhöht. Alternativ verordne ich eine Kombination aus Traumeel S oder Wobenzym, Arnica und einem nicht-steroidalen Antirheumatikum (z.B. Ibuprofen oder Diclophenac).
Ursächliche oder auch operative Therapie
Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, sollte eine ursächliche Therapie erfolgen und das bedeutet, den mechanisch reizenden knöchernen Auswuchs zu entfernen. Diesen Eingriff nehme ich minimalinvasiv über einen kleinen Schnitt oder arthroskopisch vor. Der Vorteil des minimal invasiven Vorgehens liegt darin, dass Vernarbungen im Bereich der Achillessehne gezielt gelöst werden können und auch eine Schleimbeutelreizung unmittelbar unter der Haut (Bursa subcutanea achillea) behandelt werden kann.
Die Nachbehandlung sieht je nach Befund eine Entlastung des Beins für zwei Wochen vor.
Die Entscheidung über eine konservative oder operative Therapie fällen immer der Patient und der Arzt gemeinsam.
Gute Besserung!
Hallo,
Erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich werde es weiter mit den konservativen Behandlungen versuchen und zusätzlich noch eine Bandage tragen,zumindest in meinen Sicherheitsschuhen.
Gruß Heiko
Hallo Heiko, alternative behandlungsansätze, Akupunktur, kinesiotape, stäbchentherapie und exzentrische kräftigung der Wade – vielleicht noch ne aktive dehnung. vielleicht auch noch hochdosiert Enzyme und traumeel innerlich und äußerlich. Muss aber natürlich nicht alles auf einmal sein ;-), kann man aber mal machen.
Gute Besserung und grüße
Stefan