Kraft ist ohne Kontrolle nichts wert
Wie kann ich mich vor Verletzungen schützen?
Um mehr Stabilität zu erlangen, können wir beispielsweise Reaktiv Neuromuskuläres Training machen. Hierbei werden die Muskeln wieder in Funktionen gebracht. Denn sonst entstehen deplatzierten Gelenke, beziehungsweise eine schlechte Gelenksausrichtung. Das Ergebnis ist somit ein abgeändertes Bewegungsmuster, wodurch wiederum Kompensationsbewegungen entstehen. Dadurch verschenke ich nicht nur Potenzial mich zu verbessern, sondern laufe auch Gefahr, irgendwann an Schmerzen zu leiden.
Reaktiv neuromuskuläres Training – Timing verbessern
Anschließend sollte unsere Arbeit weg von “isolierten“ Kräftigungsübungen hin zu Functional Training. Anders gesagt: Wir haben zum Ziel, das Timing der “richtigen“ Muskulatur zum “richtigen“ Zeitpunkt zu verbessern.
Viel Spaß beim ausprobieren und nachtrainieren
Euer Tino Gäding
RNT Training ist prima, aber ich habe eine Anmerkung zum Stand: Mich würde interessieren, warum häufig ein schulterbreiter Stand angeleitet wird, wo doch die Beinachsen über den Hüftgelenk breiten Stand (ca 1Fußbreite Abstand zwischen den Füßen) erst im Alignment, der Anordnung der übereinanderliegenden Gelenke, optimal ausgerichtet sind.
Die schulterbreite Anordnung fühlt sich zwar deutlich „komfortabler“ an, entspricht aber ja nicht dem Ziel, die Beinachsen optimal einzurichten und Gelenkstabilität durch die Kräftigung entsprechender Muskulatur zu erreichen. Klar gibt es viele Übungen im Functionaltraining, in denen ich bewusst auf das Alignment verzichte um mehr Unterstützungsfläche zu haben oder andere Trainingseffekte zu erzielen, aber bei einer gewünschten Gelenkstabilisation als Zielvorgabe, leuchtet mir diese Ausgangsposition nicht ein. Gerne hätte ich mal gewusst, wie andere Trainer darüber denken und freue mich auf eine rege Diskussion.
Der Stand wird aufgrund der Anforderungen in der jeweiligen Sportart gewählt. Häufig reden wir von einer sogenannten „athletischen Grundposition“. Die Beinachsen werden auch durch solche Bewegungsmuster, wie der athletischen Grundposition, sehr gut ausgerichtet. Probiere es auch und teile deine Erfahrung mit uns.
Viele Grüße,
Tino
Das sieht aber komisch aus wenn die Franzi so durch die Stadt läuft. Wo ist hier ein Transfer in die Zielbewegung Gehen bzw. Laufen? Wie testest du vorher nachher ?
Die Übung ist vielleicht für das Einschalten einer, sagen wir mal, inversorischen Kette (calcaneus Positionierung) geeignet. Wo bleibt dabei die pronatorische Komponente des Vorfußes? Zum Schluss steht sie eigentlich wie vorher. Rechts rekurviert mit IR in der Hüfte und entschraubtem Fuß. Schönen Gruß aus dem motorischen Kontrollzentrum – wie war das noch mal?
Ich Grüße das motorische Kontrollzentrum und freue mich das andere Trainees bei Trainern/ Therapeuten schneller lernen. Ich bin froh, dass Franzi nicht so durch die Stadt läuft. Gleichzeitig ist in meinen Augen der Transfer zur Zielbewegung, durch eine bessere Kniestabilität gegeben. Des Weiteren können wir die Kniestabilität zum Beispiel durch eine Überkopf-Kniebeuge beurteilen. Wenn es in die Dynamik geht, würde ich mehrfaches einbeiniges Springen bevorzugen. Gerne kann jeder seine „Feinheiten“, pronatorische Komponente des Vorfußes, beifügen. Weiterhin viel Spaß bei der Arbeit.
Sportliche Grüße,
Tino
Nicht schlecht. Mach ich .
W.K.
Ich dachte,es handele sich um die Hüfte!
W.K.
Auf Grundlage der Muskelketten, können wir eigentlich nicht isoliert trainieren. Deshalb spiegeln verschiedene Bewegungsmuster „komplexe Muskelbereiche“ wieder. in unserem Beispiel geht es also um eine verbesserte außenrotatorische Hüftgelenksumgebende Muskulatur, die sich positiv auf die Kniestabilität ausübt.
Viele Grüße,
Tino
Ja, aber wo ist diese „athletische Grundposition“ bitte wie genau definiert? Ich meine, wir reden über Gelenkstabilität und wie wir diese verbessern können, ohne auf die optimale Einrichtung der Gelenke in der Ausgangsposition einzugehen? Ich halte das für wichtig, weil ja genau dadurch die falschen Bewegungsmuster entstehen. Ich denke da mal spiraldynamisch … Die athletische Grundposition ist ja mehr oder weniger als schulterbreit, also „bequem“ ziemlich ungenau definiert, aber genau damit unterstützen wir ja die falschen, eben „bequemen“ Bewegungsmuster, die der Klient sowieso schon hat. Stellst Du ihn in die hüftgelenkbreite Position, also so wie unsere Beinachsen ja nun mal gehören, und würdest dort mit ihm arbeiten, würde er anschließend spüren, welche Muskulatur vorher kompensiert hat. Auch die spiraldynamische Ausrichtung der Füße in der Grundposition als Basis für die Beinachsen halte ich für extrem wichtig. Also Schuhe aus und… :-)
Die athletische Grundposition ist in jeder Zielsportart etwas anders formuliert und definiert. Es kommt also auf das Aufgabenprofil der Zielsportart an. Aus diesem Grund können wir auf die optimale Einrichtung der Gelenke eingehen. Die athletische Grundposition ist jedoch alles andere als „bequem“ und erst recht kein falsches Bewegungsmuster. Gleichzeitig spürt jeder Sportler, egal welche Feinheiten in der Ausgangsposition gewählt wurden, die Auswirkungen des reaktiven neuromuskulären Trainings und die daraus resultierende Stabilität in den jeweiligen Bereichen. Ich finde den Gedanken der Spiraldynamik gut und freue mich auf weitere Anregungen. Weiterhin viel Spaß beim Training euer Tino