Ich möchte Sie von zwei Prinzipien überzeugen, an die ich absolut glaube und von denen ich hoffe, sie Ihnen in diesem Buch vermittelt zu haben. Auf den ersten Blick scheinen sie nicht zusammenzupassen, doch tatsächlich ergänzen sie sich.
Prinzip 1: Jeder sollte sich selbst grundlegend gesund und fit halten können.
Der erste Schritt zu einer besseren Leistung und erfolgreichen Verletzungsvorbeugung ist es, zu verstehen und anzuerkennen, wie viel es bringt, nur 10 bis 15 Minuten täglich in das Erzielen und Beibehalten der Standards zu investieren, die in diesem Buch vorgestellt werden. Es obliegt nicht Ihrem Sporttherapeuten oder Laufschuhverkäufer, Ihr Gewebe und Ihre Gelenke zu versorgen, Ihre Körperhaltung und Ihren Flüssigkeitshaushalt zu kontrollieren sowie die Beweglichkeit Ihrer Füße, Sprunggelenke, Beine, Hüfte und Ihres Rückens zu bearbeiten. Das ist allein Ihr Job, den Sie annehmen und eigenverantwortlich ausführen sollten. Sie erzielen dadurch viele Vorteile:
- Sie können sich jederzeit mit diesen Angelegenheiten befassen – rund um die Uhr, wenn Sie so wollen.
- Sie erforschen Ihre Bewegungsabläufe und erhalten dadurch eine unschätzbare Anleitung, um eventuelle Probleme aufzudecken und passende Mobilisationen zu entwickeln.
- Sie lernen eine neue, individuelle Sprache für Bewegungsabläufe und Körpermechanik kennen. Diese wird sich sowohl im Training als auch in den härtesten Ausdauerkämpfen niederschlagen. Wenn Ihre Form Sie verlässt, wissen Sie, wie Sie sich neu organisieren müssen, um weitermachen zu können.
Zuletzt ist dieses Wissen auch ein gutes Rüstzeug, wenn Sie tatsächlich einmal einen Physiotherapeuten oder Sportmediziner aufsuchen müssen. Anstatt lediglich auf dessen Fragen zu reagieren und Ihr Problem aus den Händen zu geben, können Sie sicherstellen, dass Sie das bekommen, wofür Sie bezahlen. Was
uns zu dem zweiten Prinzip führt:
Prinzip 2: Wenn Sie einen Chiropraktiker, Physiotherapeuten, Sportarzt oder einen anderen Körpertherapeuten aufsuchen, teilen Sie ihm oder ihr Ihr hart erarbeitetes Wissen mit.
Präsentieren Sie eine Liste Ihrer Mobilisationen, Kompressionen, Mechanikkorrekturen und all der anderen Aktionen im Rahmen Ihrer Basis-Körperarbeit, wenn diese Fachleute von Ihnen wissen wollen, wie Sie bislang gegen das Problem vorgegangen sind.
Das wird den Therapeuten zunächst sehr positiv überraschen. Warum? Weil ich das aus Erfahrung weiß. Ich stelle meinen Physiotherapie-Patienten immer diese Fragen, und fast immer antworten sie mit einem traurigen und leeren »Nichts«.
Wenn Sie eine Praxis mit Ihrem Trainingsprotokoll betreten, das Ihre Maßnahmen im Detail auflistet und erläutert, ob sie funktionierten oder nicht, verschafft das Ihrem Therapeuten einen 150-Kilometer-Vorsprung für die Behandlung. Sie geben damit so viel Qualitätsinformation weiter, dass die Fachleute genau wissen, wo sie ansetzen müssen.
Also, ja: Ich möchte, dass Sie die Herausforderung annehmen, sich selbst grundlegend gesund und fit zu halten. Das heißt aber nicht, dass ich mir wünsche, Sie gingen nicht zum Arzt. Das Idealszenario wäre, einen sehr guten Physiotherapeuten zu finden, der sich dafür engagiert, Sie optimal gesund und leistungsfähig zu halten, und mit dem Sie einen langfristigen »Laufdialog« entwickeln.
Das Bemühen um die Umsetzung der zwölf Standards, die in diesem Buch vorgestellt werden, und um die optimale Beweglichkeit sollte nie enden, sondern ein lebenslanger Prozess sein. Das ist ein weiteres Argument für die Keine-Pausentage-Politik (siehe Seite 187) und ein Grund dafür, dass es von unschätzbarem Wert ist, einen Experten des Vertrauens zur Seite zu haben, dem viel an Ihrer langfristigen Gesundheit und Leistung liegt. Nicht nur, dass Sie damit weitaus besser von Ihrer Krankenversicherung profitieren. Die Zusammenarbeit wird auch dazu beitragen, die Hauptprobleme zu vermeiden, die verhindern, dass Sie von einem routinierten Läufer zu einem Spezialisten auf dem Crosstrainer werden.
Nehmen Sie die Herausforderung an. Wenn Sie das nächste Mal bei einem Sportmediziner vorsprechen, können Sie wertvolle Informationen über Ihre bereits geleistete Basis-Körperarbeit präsentieren. Erscheinen Sie beim Termin mit dem festen Vorsatz, den Therapeuten umzuhauen. Wenn er oder sie dann feststellt, wie engagiert Sie bei der Arbeit sind, können Sie als Resonanz mit weitaus größerer Aufmerksamkeit und Anstrengung rechnen.
Dies ist ein Auszug aus dem Buch „Ready to Run„
Verehrtes F-T-M Team,
bitte nicht noch mehr von diesen langweiligen, nichtssagenden Buchauszügen.
Freundliche Grüße
C. Delarue
Ein super Buch für Leute die Wert auf eine perfekte Bewegungsqualität legen.