Wir arbeiten oft mit dem D.V.R.T. – das Dynamic Variable Resistance Trainingssystem – , weil dieses sich sehr individuell planen lässt. Es ist möglich, den Schwierigkeitsgrad und die Belastungsintensität fast aller Workouts und in sehr kleinen Schritte abzustufen.
Funktionelles Gruppentraining – Sportler individuell fördern
Grundsätzlich ist es möglich, mit Sportlern Ihre Fitness- und Gesundheitsziele im Gruppentraining zu erreichen. Für die Trainierenden stellt es zudem eine kostengünstigere Variante des Personal Trainings dar. Wichtig ist hierbei allerdings, dass das Fitnesstraining auch wirklich funktionell – also auf den einzelnen Trainierenden – ausgerichtet und steuerbar ist.
Dies bedeutet, dass die Anleitung und Korrekturen sowie die Abstufung der Übungen möglichst auf jeden Teilnehmer anpassbar sind, so dass sie sich nicht nur verausgaben, sondern ein strukturiertes, zielgerichtetes Training erhalten. Dies ist natürlich einfacher, je kleiner die Gruppe ist. Doch auch mit einer Gruppengröße von 10 bis 20 Teilnehmern lässt sich eine Art Personal Group Training umsetzen und mit der richtigen Methodik kann jeder Sportler möglichst individuell gefördert werden.
Hierzu bedarf es oftmals nicht einmal Trainingsgeräten, da aus meiner Sicht Bodyweight Übungen die Basis menschlicher Bewegungsmuster sehr gut trainieren. Man kann sehr individuell und äußerst effektiv Übungen und grundlegende Bewegungsmuster einsetzen.
Beispiele
- Hüpfen
- Springen
- Krabbeln
- Rollen
- Rumpfstabilisation
- Kniebeugen
- Ziehen
- Drücken
Will man die Möglichkeiten vervielfachen, kann man sich einfach einen Outdoor-Trainingsplatz suchen, an dem zum Beispiel eine Treppe oder ein Geländer vorhanden ist. Ideal ist es zudem, wenn man noch schwere Äste oder Steine in der Nähe findet. Dann reicht es auch vollkommen aus, wenn man lediglich ein paar Gummibänder oder einen Sling Trainer im Gepäck hat.
Als Trainer ist es natürlich immer praktisch, wenn man mobiler ist und möglichst wenig Ausrüstung transportieren muss. Hier kann man auf die natürlichen Ressourcen zurückgreifen. Einige Trainingsmittel bieten aber natürlich aufgrund ihrer vielseitigen Einsatzmöglichkeiten beachtlichen Komfort hinsichtlich der Trainingsgestaltung.
Trainingsmethodik – Das „Warum“ einer jeden Übung
Letztendlich viel entscheidender als das inhaltliche „Wie“ ist das inhaltliche „Warum“ einer jeden Übung. Damit sind wir wieder bei den Trainingsprinzipien und der Trainingsmethodik. Diese sollte wohl überlegt und in sich schlüssig und kongruent sein. Nur mit eine stringenten Trainingsplanung können die Wünsche und Erwartungen der Kunden erfüllt und funktionelles Gruppentraining bestmöglich individuell gesteuert werden.
Ich möchte einige Gründe für die Einbindung des D.V.R.T.-Systems insbesondere in funktionelles Gruppentraining aufzeigen:
- Vom Einfachen zum Komplexen: Es wird zunächst der Fokus auf das gründliche Erlernen grundlegender Bewegungsmuster gelegt. Erst im Anschluss werden komplexeren Bewegungen trainiert.
- Zahlreiche Variationsmöglichkeiten: Es wird vor allem das Bodyweight Training eingesetzt und zudem Sandbags. Kaum ein Trainingstool ist vielfältiger einsetzbar und so effektiv (die elf Haltepositionen ermöglichen in verschiedenen Körper-/Standposition hunderte möglicher Übungen).
- Feine Progressionsstufen: Allein die verschiedenen Halte- und Körperpositionen bieten eine große Anzahl an feinen Progressionsstufen. Dabei muss nicht einmal das Gewicht verändert werden! Gerade für das Gruppentraining ist das ideal, da diese feine Differenzierung des Schwierigkeitsgrades es ermöglicht, für jeden Sportler eine individuell geeignete Belastung zu kreieren. Bewegungstempo und- ausmaß sowie Volumen und Pausenlänge, etc. bieten zudem die Möglichkeit, das Training zu individualisieren.
- Wenig Trainingsequipment: Im Trainingskonzept, kommen zwei Sportler sehr gut mit nur einem Sandbag aus.
- Gutes Stabilisationstraining: Durch die dreidimensionalen Bewegungen wird insbesondere die Stabilität effektiv verbessert. Diese kommt bei anderen Trainingsformen oft zu kurz. Gerade der hin und her fließende Sand sorgt im Training für eine permanente Stabilisationsarbeit.
- Hoher Kalorienverbrauch: Da beim Training der ganze Körper mitarbeitet, wird ein auch viel Energie verbrannt.
- Klare Prinzipien: Das Training lässt sich sicher nicht auf Sandbag und Bodyweight Training reduzieren. Letztendlich beruht das D.V.R.T. auf klaren Prinzipien. Es muss vor allem immer das „Warum“ hinter der Übungen, der Methoden, dem Geräte, dem Trainingsziele, usw. hinterfragt werden. Alle Systemprinzipien lassen sich natürlich auch auf andere Trainingsformen und -geräte übertragen. Letztendlich können diese Ziele und Anforderungen auch durch den Einsatz von Gummibändern, Sling Trainern, Langhanteln, Kettlebells, Ropes, Medizinbälle, u.v.m. erreicht werden. zum Einsatz kommen oder mit dem Sandbag kombiniert werden.
- Hoher Spaßfaktor: Durch die Vielzahl an Trainingsmöglichkeiten, kann von Einheit zu Einheit variiert werden. Dies bringt viel Abwechslung und Spaß und kann sehr gute Effekte in der Therapie, Rehabilitation und der Leistungssteigerung liefern.
- Übertragbarkeit auf den Alltag: Da sich das Training zunächst an grundlegenden Bewegungsmustern orientiert und auch spätere Übungsformen sehr alltagsnah sind, ist die Übertragbarkeit des Trainings auf Bewegungen im Alltag sehr groß.
Wichtige Prinzipien des D.V.R.T.
- Der Schwerpunkt liegt auf Bewegungsmustern.
- Eine progressive Überlast des Körpers innerhalb einer Bewegung. Diese kann auch durch das Bewegungsausmaß, die Geschwindigkeit, die Körperposition, die Halteposition, das Gewicht, das Volumen oder die Dichte der Belastungsreize verändert werden.
- Eine gezielt gesteuerte Instabilität als wichtiger Progressionsfaktor (von stabil zu instabil, von einfach zu komplex), welche v. a. über die Körperposition, das Trainingsgerät und/oder die Dynamik der Bewegung und die Bewegungsebene bestimmt wird.
- Zunächst wird in der Sagittalebene und Frontalebene trainiert, erst danach kommen Übungen in der Transversalebene dazu, dann alle drei in Kombination.
Euer Dr. Till Sukopp