Wie entstand das Functional Myofascial Training?
Das FMT entstand durch meinen Geschäftspartner Dennis Krämer und mich. Seit mehreren Jahren beschäftigen wir uns mit dem „Leben der Faszie“ und ihrer Rolle in Sport- und Therapiewissenschaft. Vor drei Jahren gründeten wir TYMGYM – Transform Your Movements und geben auch in Seminaren seither Einblicke in unsere tägliche Arbeit, der Therapie und dem Training myofaszialer Leitbahnen. Mit den ersten Seminaren zur FMT-Methode konnten wir dann letztes Jahr starten, wichtig war es uns, diese Methode vor Unterrichtsstart neben unserer Eigenerfahrung auch wissenschaftlich zu überprüfen. Die Forschung, mit vielen Fragen zu diesem Gebiet bietet auch noch so viele Möglichkeiten, die wir gerne erkunden möchten. Unser Ziel in den FMT-Seminaren ist es, unser bisher erworbenes Wissen zu teilen und über die tragende Rolle des Themas in der Zukunft aufzuklären.
Aus welchen Komponenten setzt sich das Training zusammen? Ist das FMT für jeden Sportler zu empfehlen?
Die FMT-Methode beinhaltet vier Prinzipen.
1. Myofascial Movement Preparation
2. Main Exercise
3. Myofascial Refill Movements
4. Self Myofascial Release
Damit berücksichtigt diese Methode alle wesentlichen Eigenschaften der Faszie. Wichtig ist es uns auch deutlich zu machen, dass diese Methode im besten Falle mit anderen Methoden oder Trainingsparametern in der Periodisierung kombiniert werden kann. Die Maximalkraft ist die Grundlage jeder weiteren Kraftformen, das darf man nicht vergessen. Zumindest also sollte die FMT-Methode in einer Periodisierung in Abwechslung damit erfolgen.
Es geht demnach nicht nur um einzelne Übungen, sondern um einen bestimmten Reiz der myofaszialen Leitbahnen über eine gewisse Dauer.
Das FMT ist daher nicht nur für jeden Sportler, sondern für jeden zu empfehlen, der gesund trainieren möchte. Denn was nutzt jegliche lokal gewonnene Kraft, wenn sie nie im System optimal übertragen werden kann?
Wie kann ich die wesentlichen Inhalte für mein Training ermitteln?
Der Inhalt des eigenen Trainings orientiert sich immer an den individuellen Zielen. Die Frage ist was liegt als primäres Ziel und welche spezifischen Belastungen liegen vor…
Sicherlich gilt für jeden Trainierenden seine myofasziale Dysbalance in eine Balance zu bringen. Das geschieht häufig über Stabilität, Flexibilität und Mobilität. Wenn fasziales Gewebe eingeschränkt ist, kann kein Muskel richtig arbeiten, kann kein Gelenk optimale Beweglichkeit erzielen etc. .
Faszien rücken immer mehr in den Fokus der Sportwissenschaft und der Trainingslehre. Welchen Einfluss haben die Faszien auf unser Training?
Wie erwähnt ist das Themengebiet ein unglaublich großes mit enorm spannender und vielversprechender Zukunft. Auch in der Sportwissenschaft werden viele Erkenntnisse gewonnen. Die Faszie hat einen enormen Einfluss auf die Funktion der Muskeln und kann daher bei Ignoranz zu Leistungseinbußen führen. Die Faszie ist unser größtes Sinnesorgan und sorgt dadurch erst wesentlich dafür, dass wir eine Körperwahrnehmung empfinden können und ein so ausgetüfteltes Gleichgewicht besitzen.
Die Faszie ist ein wesentlicher Helfer bei allen Bewegungen im Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus (DVZ). Fast jede unserer sportlichen Bewegungen finden im DVZ statt und wir beziehen ebenfalls viel Vorteile im Alltag daraus. Gleichermaßen ist sie in ihrem dreidimensionalen Netz für die Kraftverteilung verantwortlich, ein Grund, warum es auch viele Verletzungen im myofaszialen Netzwerk gibt. Und und und … :)
Es mehren sich auch die Stimmen, dass keine dauerhaften Effekte im Faszientraining zu erzielen sind. Wie sehen sie das?
Das sehe ich anders. Das allumfassende Netzwerk aus Bindegewebe benötigt nur einfach länger, als ein Muskel zur Hypertrophie (also seinem Wachstum). Beim Training der Faszie geht es daher um Kontinuität und Geduld, da man noch immer von einer Anpassungszeit von im Schnitt 6-12 Monaten ausgeht. Wenn das myofasziale Netzwerk hingegen einmal adäquat trainiert worden ist, bleibt es ein dankbarer Gefährte.
Daher empfehlen wir mit der FMT- Methode keine einzelnen Übungen in unterschiedlichste Formen des Trainings einzubauen, sondern einen systematischen Ansatz, der jedem Trainierenden helfen kann, seine Schmerzen zu lindern und/oder seine Leistungen zu optimieren.
Eure Berengar Buschmann und Dennis Krämer
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