Unser Ziel beim Faszientraining sind also voll funktionsfähige Faszien im ganzen System. Und aus allem, was Sie bisher erfahren haben, ergeben sich charakteristische Merkmale gesunder, gut trainierter Faszien:
- Sie sind fest und elastisch zugleich.
- Sie sind biegsam wie Bambus.
- Sie sind reißfest wie ein Zugseil.
- Sie ermöglichen federnde Bewegungen wie bei Gazellen
Faszientraining
- erhöht die Belastbarkeit von Sehnen und Bändern,
- vermeidet schmerzhafte Reibereien in Hüftgelenken und Bandscheiben,
- schützt die Muskulatur vor Verletzung
- und hält den Körper in Form, indem es eine jugendliche und straffe Silhouette ermöglicht.
Die Vorteile für Bewegungen im Sport, aber auch im Alltag liegen dabei auf der Hand:
- Die Muskeln arbeiten effizienter.
- Die Regenerationszeit verkürzt sich erheblich, sodass man schneller fit wird für das nächste Training und die nächste Anforderung.
- Die Leistungsfähigkeit steigt.
- Bewegungsabläufe und Koordination verbessern sich.
Schutz vor Verletzungen, Schmerz und Störungen
Ein guter Faszienzustand bietet langfristig Schutz vor Verletzungen, Schmerz und Störungen.
Verletzungen, Störungen, Verfilzen und Verkleben der Faszien sind auch an vielen Krankheiten und Beschwerden beteiligt – dazu gehören Kreuzschmerz, Schulterschmerzen, Ellenbogenprobleme, Nackenschmerzen, der gefürchtete Fersensporn und andere. Bei all diesen Syndromen spielt der Zustand des Bindegewebes eine wesentliche Rolle oder ist sogar der alleinige Grund, etwa bei Schulterproblemen wie der Frozen Shoulder oder beim Fersensporn. Viele dieser Probleme zeigen aber auch, dass unser Fasziennetzwerk mit Störungen reagiert, wenn es falsch belastet oder unterfordert wird.
Nicht automatisch: Muskel- und Faszientraining

Faszientraining – Wadentraining für gesunde Faszien | Mit freundlicher Genehmigung von Robert Schleip, modifiziert nach: Kawakami, Y, Muraoka, T, Ito, S, Kanehisa, H, Fukunaga, T (2002): „In Vivo Muscle Fibre Behaviour during Countermovement Exercise in Humans Reveals a Significant Role for Tendon Elasticity.“ J Physiol 540 (2): 635–646.
Linke Viererreihe: Hier werden die Wadenmuskeln mit konventionellen Übungen trainiert: Ein Proband drückt eine Platte mit den Füßen weg, eine klassische Kraftübung. Die roten Elemente in der Schemazeichnung sind die Muskeln, sie verändern sich beim Training in Länge und Dicke. Die elastischen (faszialen) Strukturen sind die blauen Federn. Sie verändern sich in der Länge nicht – und werden durch das Training folglich nicht stimuliert.
Anders in der rechten Viererreihe: Hier wird mit elastischen Federungen, also Hüpfen und Springen, trainiert. Und erst jetzt verändern sich auch die Sehnen, die blauen faszialen Elemente, in der Länge.
In diesem Fall ist es die Achillessehne, die den passenden Trainingsreiz erhält: Sie verändert sich wie eine elastische Jo-Jo-Feder – das ist das, was sie braucht, um belastbar zu bleiben.
Euer Dr. Robert Schleip
Das Buch „Faszienfitness“ von Dr. Robert Schleip findet ihr hier.
toller Bericht…. Daumen hoch