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Der Muskelkater – im englischen auch als „delayed onset muscle soreness“ kurz DOMS bezeichnet – wurde zum ersten Mal im Jahr 1902 von Theodore Hough beschrieben, der ihn damals als Risse innerhalb der Muskulatur bezeichnete.
Wie entsteht Muskelkater?
Über die Entstehung von Muskelkater gab es über die Jahre viele Vermutungen und Mythen. Teilweise wurde eine Übersäuerung des Muskels durch Laktat angenommen. Diese Hypothese ist jedoch widerlegt worden, da in diesem Fall ein Muskelkater besonders durch sportliche Betätigungen entsteht, bei denen sehr hohe Laktatwerte gemessen werden – wie zum Beispiel beim 400-Meter-Lauf oder Rad-Sprints. Die Praxis zeigt jedoch, dass er häufiger nach Krafttraining auftritt, bei dem nicht so viel Laktat gebildet wird.
Die heute allgemein gültige Theorie für die Ursache des Muskelkaters stimmt jedoch weitestgehend mit den Beobachtungen von Theodore Hough von vor über 100 Jahren überein. Durch Überlastung entstehen Mikro-Risse (Mikrotraumata) in den Z-Scheiben des Muskelgewebes. Die Entzündungen, die durch die Risse entstehen, führen zum Anschwellen des Muskels. Ein sofortiger Schmerz stellt sich nicht ein, da sich innerhalb der Muskelfaser keine Schmerzrezeptoren befinden. Nach etwa 12 bis 24 Stunden beginnt der Körper jedoch, die durch die Mikrotraumata gebildeten Entzündungsstoffe auszuspülen, wodurch sie in Kontakt mit den außerhalb liegenden Nervenzellen kommen.
Diese Mikro-Risse entstehen ausschließlich bei der exzentrischen Kontraktion, dem Teil der Belastung bei dem der Muskel unter Widerstand verlängert wird und nicht bei der konzentrischen Kontraktion, dem Teil der Belastung bei dem der Muskel unter Widerstand verkürzt wird. Am Beispiel eines Streifen Toilettenpapiers ist das einfach bildlich zu erklären: dieser reißt, wenn ich ihn auseinander ziehe, nicht wenn ich ihn zusammenschiebe.
Die Faszie und der Muskelkater
Auf Grund des großen Fortschritts der Forschung im Bereich „Faszie“ führte eine Studie von Gibson et al zu einer sehr interessanten Erkenntnis. Nach dem Durchführen von exzentrischem Krafttraining wurde in verschiedene Ebenen der Muskulatur Kochsalzlösung injiziert. Die größte Schmerz-Antwort wurde hier durch die Injektion der Kochsalzlösung in die Faszie und dem Epimysium – eine Schicht aus straffem Bindegewebe, das die Skelettmuskel umgibt – verursacht.
Lau et al führte eine ähnliche Studie mit demselben Ergebnis durch. Auch hier war die Schmerz-Antwort durch das Einführen einer Nadel in die Faszie größer als beim Einführen in das Muskelgewebe. Dies lässt Rückschlüsse auf das Ausmass der Entzündung ziehen. Beide Studien weisen darauf hin das die Faszie einen größeren Anteil am Muskelkater hat als lange vermutet.
Einen direkten Einfluss auf die Praxis hat diese neue Erkenntnis noch nicht. Es ist jedoch ein neuer Blickwinkel auf einen jedem Trainierenden bekannten Phänomen. Entsprechend ist die potentielle Praxisrelevanz hoch. Und weitere Untersuchungen bringen mit Sicherheit neben einem tieferen Einblick ebenfalls neue Lösungsansätze um den Muskelkater sowie den damit verbundenen Schmerz zu verringern. Was ein sehr großer Fortschritt im Krafttraining, insbesondere im Krafttraining für ambitionierten Hobby- und Leistungssport wäre.
Euer Wolfgang Unsöld
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