Am 19. und 20. Januar 2013 fand in München die FMS-Zertifizierung statt. Im Rahmen der Ausbildung sollten wir die häufigsten Schwächen unserer Klienten und deren Korrekturmöglichkeiten kennen lernen. Bereits nach den ersten Übungen der insgesamt sieben Screens war für jeden der rund 45 Teilnehmer klar, dass es nicht nur um die Schwächen der betreuten Athleten oder Kunden geht. In den zwei Tagen hat jeder auch seine „eigenen Baustellen“ aufgedeckt und umfangreiche Übungen als Hausaufgaben für sich selbst mit nach Hause genommen.
Das Interesse am Functional Movement Screen ist groß in der Trainer- und Physiotherapeutenbranche. Der FMS bietet ein einfaches und standardisiertes Verfahren, das objektive Ergebnisse liefert und eine einheitliche Kommunikation ermöglicht. Die Voraussetzung dafür: Das Wissen über die korrekte Ausführung und Bewertung der Tests. Dass dies nicht ganz einfach ist, haben die fachlich gut ausgebildeten Kursteilnehmer im Praxisteil selbst erfahren.
Ist das Wissen um die korrekte Durchführung und Beurteilung gegeben, so liefert der FMS zuverlässige Daten um fundamentale Bewegungsmuster und Defizite in Mobilität und Stabilität verschiedener Gelenke in der Bewegung zu bewerten. Die Tests mit der zu Grunde liegenden Trainingsphilosophie haben sich in über zehn Jahren entwickelt. Die Basis bilden wissenschaftliche Untersuchungen, die immer wieder zu Anpassungen und Verbesserungen führten. Auch heute noch wird laufend geforscht.
Dr. Lutz Graumann, Eberhard Schlömmer und Stefan Adler führten fundiert in die Theorie und Geschichte des FMS-Tests ein. Das Hintergrundwissen, viel Praxis in der Testdurchführung und den korrigierenden Übungen für jeden Testbereich, haben das Kurswochenende zu einer wertvollen Weiterbildung werden lassen.
Jetzt heißt es erst einmal das Wissen zu verdauen, lernen und das Screening üben, um dann den Online-Test für die Zertifizierung zu bestehen. Ist das geschafft, kann mit guten Grundlagen die FMS-2-Zertifizierung im Herbst 2013 in Angriff genommen werden, um noch mehr Corrective Exercices zu erhalten. Für alle, die sich bis dahin zertifizieren lassen möchten, werden weitere FMS-Seminare angeboten.
Perform Better Europe FMS München
Functional Movement Screen
Der Functional Movement Screen (FMS) ist ein Beweglichkeits- und Stabilitätstest. Ziel ist es, Asymmetrien, Dysbalancen und Schwachstellen der Testperson aufzudecken. Perform Better Europe bietet exklusiv FMS-Zertifizierungen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz an.
FMS-Termine 2013:
Sa/So, 16./17.02.2013, Wien
Sa/So, 13./14.04.2013, Köln
Sa/So, 29./30.07.2013, Oberhaching
Weitere Termine unter www.perform-better.de/fms
Vieleicht kann mir jemand eine Frage beantworten:
Ich kenne Sportler, die bei diesem Screening-Test sehr gut abschneiden – jedoch bei so simplen Langhantelübungen wie Kniebeugen und Kreuzheben keine brauchbare technische Übungsausführung hinbekommen. Diese Sportler argumentieren dann: Ich bin beim Screening-Test gut, also kann ich Kniebeugen und Kreuzheben.
Ein fataler Rückschluß aus meiner Sicht.
Auf der anderen Seite kenne ich Sportler, die beim Screening-Test recht schlecht abschneiden, jedoch eine richtig gute technische Übungsausführung bei Kniebeugen und Kreuzheben haben.
Da stellt sich mir die Frage: Was bringt dieser Screening-Test eigentlich?
Das Screening deckt nur Dysbalancen und evtl. Muskelverkürzungen auf. Es besagt nicht das eine Übung korrekt ausgeführt werden kann. Jede Übung muss natürlich dem Sportler / Kunden erst einmal von Grundauf beigebracht werden.
Das Screening kann für einen Trainer lediglich Schwächen aufdecken, welche man in den Trainingsplan und die Erholungsphasen mit aufnehmen sollte, um diese eines Tages beheben zu können.
In der Sportwissenschaft unterscheiden wir in diesem Zusammenhang zwischen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Mit dem Screen stellst Du zunächst lediglich fest, ob Dein Klient/Patient die Fähigkeit hat, bestimmte Bewegungen/ Bewegungstechniken durchzuführen, oder eben nicht. In der Folge liegt es an Dir, seine bestehenden oder durch Dich erworbenen Fähigkeiten in Fertigkeiten (z. B. saubere tiefe Kniebeuge mit möglichst viel Gewichtslast, oder sportartspezifisch z. B. eine Kugel auf xy Meter zu stoßen) umzusetzen und ggf. zu verbessern. Grüße aus dem CBC in München
Sehr interessante Frage, eine Antwort wäre nicht schlecht ;-)