Es erstaunt mich jedes Mal, wenn ich in ein schönes Haus komme und den stolzen, übergewichtigen Besitzer treffe. Unser wahres Zuhause ist nicht unsere Wohnung, unser Haus, unsere Stadt oder unser Land, sondern unser Körper! Er ist das Einzige, worin du, deine Seele und dein Verstand, immer leben werden, solange du auf dieser Erde bist. Es ist der allerwichtigste physische Gegenstand, um den du dich auf dieser Welt kümmern solltest.
Wir haben die Wahl: Kümmern wir uns um uns selbst oder überlassen wir uns der Zeit und dem Verfall? Und wir müssen diese Entscheidung jetzt, in diesem Moment und nicht später fällen. Die meisten Menschen entscheiden sich für den Verlust. Sie schleppen sich übergewichtig und antriebsschwach durch ein zweitklassiges Leben. Sie überlassen sich dem Zahn der Zeit. Ihr Hüftumfang nimmt zu, die Körpergröße ab und mit dem Alter kommen Rückenschmerzen und eine schlechte Haltung dazu. Irgendwann ist dann die Mobilität eingeschränkt und sie treten sehr viel früher vor ihren Schöpfer als nötig.
Die anderen jedoch, leider die Minderheit, entscheiden sich wirklich für ihre Gesundheit und tun dafür etwas. Sie trainieren und achten auf ihre Ernährung, nicht obsessiv, nur so viel wie nötig. Sie verstehen die Grundsätze der Ernährung und trainieren ungefähr zwanzig bis dreißig Minuten täglich an vier bis fünf Tagen pro Woche – das sind 1,2 Prozent ihrer Zeit und alles, was sie jemals brauchen. Sie begegnen den Hindernissen des Lebens mit körperlicher, mentaler und geistiger Kraft. Sie sehen gut aus, blühen durch die Energie regelrecht auf, die das Training ihnen täglich verleiht, denn es spült so viele schlechte Dinge aus dem Leben fort: Depressionen, Ängstlichkeit, Nervosität, Anspannung, Langeweile, Ungeduld …
Ausreden
Sieh dich einmal in deinem Fitnessstudio um. Die Menschen, die am besten in Form sind, sind normalerweise nicht in Aerobic- oder Yogakursen oder werden von einem Trainer mit Klemmbrett von einer Maschine zur nächsten geführt. Sie trainieren allein. Sie haben die Energie und das Wissen, um ihr eigenes Krafttraining zusammenzustellen. Vieles von dem, was Menschen über Fitness gelernt haben, behindert bloß ihr Potenzial.
Du kannst gern mit einem Freund zusammen nach einem bestimmten Programm trainieren – aber mache dich nicht vom Trainingspartner abhängig. Das ist bloß eine weitere Ausrede, nicht effektiv überall und jederzeit trainieren zu können. 99 Prozent der wirklich fitten Männer und Frauen trainieren allein.
Baue dir ein völlig unabhängiges System auf, um langfristig erfolgreich zu sein
Nur du weisst, was du brauchst und wann, nur du fühlst deine Muskeln, Knochen und Sehnen. Letztendlich kannst nur du dich in Form bringen. Mehr brauchst du nicht: nur dich selbst.
Es wird nie die perfekten Bedingungen und die richtige Zeit zum Trainieren geben. Du musst dir beides schaffen, genauso, wie wir uns jeden Tag, jede Stunde, jede Minute Ausreden schaffen, warum wir nicht trainieren können: du willst in Form kommen, aber nicht für dreißig Minuten auf deine Bequemlichkeit verzichten? Du willst schlanker werden, aber dir nicht die Mühe machen, alte Gewohnheiten zu durchbrechen? Du willst trainieren, aber auch auf dem Sofa sitzen und dich entspannen? Die Beispiele sind endlos. Der Verstand ist einfach großartig darin, Ausreden zu fabrizieren. Entscheidend ist, was dir wichtiger ist: deine Ziele oder das, was dir beim Erreichen dieser Ziele im Weg steht.
Wenn du das nächste Mal ein Workout wegen irgendeiner Ausrede ausfallen lässtn, weisst du, warum. Diese Ausrede war dir wichtiger als das Ziel, das du dir gesetzt hast. Du hast versagt. Ich habe es unzählige Male gesehen: Aufgeben und Versagen wird zur Gewohnheit – es wird einfacher, je mehr wir dem nachgeben. Genauso wie unsere Entschlossenheit mit jeder Gelegenheit stärker wird, bei der wir nicht unserer Wankelmütigkeit nachgeben. Tatsache ist, dass auch Workouts große Vorteile bringen: Der Stress ist wie weggefegt, Körper und Geist sind wieder erfrischt, das Selbstbewusstsein gestiegen und glücklich machende Endorphine im Körper freigesetzt.
Um niemals aufzugeben und eine erfolgsorientierte Einstellung zu bewahren, benötigst du eine Vision: Möchtest du größere Muskeln, eine schlankere Taille oder schönere Beine? Oder Sind es fünf Handstand- Liegestütze hintereinander, die du schaffen willst? Es wird Zeit, einen Plan zu machen und sich dann danach zu richten.
Einen Plan zu erstellen, ohne eine Vorstellung vom Ziel zu haben, ist ein häufiger Fehler
Beim Militär wird eine Mission mit einer rückwärtigen Zeitlinie geplant. Man beginnt mit den Aktionen beim Ziel und plant von diesem Punkt an rückwärts, nachdem das Ziel genau definiert wurde, welche Kriterien dafür erfüllt sein müssen und wie man sie bewältigt. Danach heißt es: Nicht aufgeben, um den Plan umzusetzen.
Du verfügst schon über ein effektives Trainingsprogramm und grundlegende Ernährungsempfehlungen, um in die beste Form deines Lebens zu kommen? Das ist ein sehr reales, erreichbares Ziel. Das Einzige, was dich aufhalten kann, bist du selbst.
Das regelmäßige Training wird sich auch in deinem Alltag bezahlt machen, den du dann viel effektiver bewältigen kannst. Es macht dich nicht nur stark und schlank, sondern verleiht dir auch Entschlossenheit. Deine Freunde, Angehörigen und Kollegen bekommen eine stärkere Version von dir. Nimm dir die Zeit, etwas für dich selbst zu tun, damit du mehr für andere tun kannst.
Aber seien wir ehrlich, der Hauptgrund, warum Menschen trainieren wollen, ist, besser auszusehen, denn wir sind alle etwas eitel. Also nutze deine Eitelkeit und deine Unzufriedenheit, schaue in den Spiegel und motiviere dich. Wenn du länger trainierst, siehst du die Ergebnisse: neue Konturen, eine schöne Form, wohl- geformte Kurven wachsender Muskeln und eine Festigkeit, die du vorher nicht hattest. Dein Körper wird sich verändern. Mit Beharrlichkeit wirst du besser aussehen und dir dieses Aussehen erhalten.
Ich habe es bei den Ausbildungen immer wieder gesehen: Zu Beginn der Kurse waren die Rekruten Jungen, am Ende haben Sie sich verändert und sind zu muskulösen, schlanken und ausgeglichenen Sportlern geworden. Sie verhielten sich anders, denn sie hatten täglich gegen den inneren Schweinehund gekämpft und gewonnen, weil sie noch immer da waren. Sie wurden monatelang tagein, tagaus geprüft und getestet, aber sie gaben nie auf. Diesen jungen Männern war ihre Leistungsfähigkeit wichtiger als ihre Bequemlichkeit, denn sie wussten, wann sie auf ihren Verstand hören sollten und wann nicht. Das hat sich in allem gezeigt, was sie taten. Und so wird es bei dir sein.
Du wirst über einen stärkeren, gesünderen Körper verfügen
Du entscheidest jeden Tag, welche Form dein Körper durch Hingabe, Beharrlichkeit und Visionen annimmt. Du ignorierst die vielen Ausreden, die dein Verstand fabriziert, wenn du müde bist oder die Zeit knapp ist. Du machst weiter, weil du dir Ziele gesetzt hast und diese auch erreichen möchtest. Es wird zur Gewohnheit – wie alles andere im Leben auch.
Du wirst merken, dass es einfacher wird, den Ausreden nachzugeben, je mehr du sie zulässt. Andererseits wächst jedoch deine Entschlossenheit mit jedem Mal, wenn du nicht nachgibst. Du musst zeitweise auf deine Bequemlichkeit verzichten und trainieren, weil du dich entschieden hast, ein besserer Mensch zu werden. Jede noch so kurze Trainingseinheit ist einfach wichtiger als Müdigkeit oder Stress oder das, womit du gerade kämpfst. Es ist ein kleines, unmittelbares Opfer für ein langes und gesundes Leben.
Setze dir Ziele – und erreiche sie
Du wirst wahrscheinlich niemals ankommen, wenn du nicht weisst, wohin du willst. Also, was sind deine Ziele? Und welche Ausreden stehen dir im Weg? Es ist gut, wenn du sowohl deine Ziele als auch deine Ausreden notierst. Wenn du deine Ausreden erkennst, wirst du Ihnen bewusster und du erkennst, dass diese vermeintlichen »Gründe« dich nur vom Training abhalten. Schreibe dir deine Ziele konkret und messbar auf – je konkreter, desto besser. Dein Gesamtziel ist vielleicht, fitter zu werden, aber das ist so, als wollten du eine Zielscheibe mit verbundenen Augen treffen.
Lerne also, deine begrenzte Energie auf konkrete Aufgaben zu richten. Es wird nicht nur die Qualität deiner Bemühungen verbessern, sondern auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, deine Ziele zu erreichen. Achte darauf, dass deine Ziele realistisch sind. Denke daran – der Igel gewinnt das Rennen. Es geht nicht darum, zehn Wochen wie besessen zu trainieren, sieben Kilo abzunehmen und dann in alte Gewohnheiten zurückzufallen.
Vorsicht auch vor widersprüchlichen Zielen, zum Beispiel große Muskeln aufbauen und dabei zehn Kleidergrößen verlieren. Das sind zwei gegensätzliche Anweisungen für deinen Körper. Du kannst zwar beides erreichen – besonders, wenn du zum ersten Mal nach langer Zeit trainierst – aber das eine beeinträchtigt das andere. Das wäre so, als ob du dein maximales Ergebnis für eine Kniebeuge optimierst und zugleich zehn Kilometer in kürzerer Zeit laufen willst. Beides erreichst du schneller, indem du getrennt dafür trainierst. Der Körper hat nur begrenzte Erholungskapazitäten und verfügt nicht über mehrere Energiereserven für verschiedene Aufgaben. Wenn du versuchst abzunehmen und zugleich sichtbare Muskelmasse aufzubauen, ist es am besten, zuerst den Schwerpunkt auf die Muskelmasse zu legen und dann, wenn du muskulös genug bist, auf das Abnehmen umzuschalten.
Deine Ziele sollten zumindest diese beiden Fragen beinhalten
- Wie viel möchte ich zunehmen, abnehmen oder schaffen?
- In welchem Zeitraum möchte ich das?
Ein Beispiel:
Ziel: Ich möchte fitter werden. (Zu allgemein)
Bessere Ziele:
- Pro Woche 250 Gramm Körperfett verlieren.
- Bis zu meinem Geburtstag alle Übungen eines bestimmten Programms beherrschen.
- Eine Woche ohne Ahornsirup auskommen.
- Zehn Wochen lang trainieren, ohne ein Workout auszulassen.
Ausreden:
- Ich habe keine Zeit.
- Ich bin zu müde.
- Ich habe keine Lust.
- Ich muss mich entspannen.
- Ich fange nächste Woche an.
- Ich hole das nach.
Alles Quatsch.
Nachdem du deine Ausreden aufgeschrieben hast, sieh sie dir genau an. Präge dir dein Spiegelbild gut ein und entscheide jetzt, dass du trotzdem trainieren wirst, sobald diese Gedanken hochkommen. Erkenne deine Feinde! Sie nehmen viele Formen an und haben hinterhältige Verwandte.
Euer Mark Lauren